Burnout-Special – Teil 7: Wellness und Prävention thinkstockphoto.de

Burnout-Special – Teil 7: Wellness und Prävention

In den bisherigen Folgen unseres Burnout-Specials ging es vornehmlich um die klinisch-medizinische Behandlung von Burnout. Dabei sollte es im Sinne unserer Gesundheit sein, erst gar nicht in den Teufelskreis zu kommen. Wem dabei der alljährliche Strand-Urlaub zu wenig ist und wenn für einen Klinik-Aufenthalt keine Indikation besteht, bleibt noch die Option, ein Kurhotel mit Präventionsprogrammen aufzusuchen. Wie ein solcher Aufenthalt aussieht, erklärte uns Frau Gerti Krobath von der Heiltherme Bad Waltersdorf.

Menschen, die sich für einen Aufenthalt in der Heiltherme Bad Waltersdorf entscheiden, können hier einen Urlaub erfahren, der an ein Präventionsprogramm gegen Burnout angeschlossen ist. Vorwiegend sind dies Erholungsbedürftige, denen es zu Hause nicht gelingt zu entspannen. „Es kommen Menschen zu uns, die emotional erschöpft sind, die sich abgestumpft fühlen, somatische Beschwerden haben und das dringende Verlangen, etwas an sich und ihrer bisherigen Lebensweise zu verändern", erklärt Gerti Krobath, die Entwicklerin des Burnout-Präventionsprogramms der Heiltherme Bad Walterdorf.

Die richtige Einschätzung der persönlichen Situation

Dabei beginnt die Behandlung schon bevor die Betroffenen in der Heiltherme ankommen. In einem Telefonat versuchen die zuständigen Berater bereits bei den Anfragenden herauszuhören, ob Präventions-Maßnahmen überhaupt sinnvoll sind, oder ob nicht vielmehr die professionelle Hilfe einer Klinik angebracht wäre. „Wir versuchen unsere Besucher einzuschätzen und ihnen die richtige Behandlung zukommen zu lassen", erklärt Gerti Krobath. Deswegen wird auch bei der Ankunft der Besucher ein weiteres Gespräch zur Einschätzung geführt. „Wenn die Betroffenen im Haus sind, machen wir in der Regel zuerst ein Beratungsgespräch, das einerseits aufklärt, andererseits wird in diesem Gespräch auch die körperliche und die seelische Problematik herausgefunden. Sind seelische Dysbalancen zu erkennen, so wird dem Besucher ein Coaching angeraten. Außerdem werden die Aktivitäten abgestimmt, sowie Behandlungen erklärt und reserviert", beschreibt Gerti Krobath das „Check in" in die Heiltherme.

Geistige und körperliche Prävention

Auch in der Heiltherme unterteilt man Burnout - Prävention in eine seelische und eine körperliche Seite der Beschwerde. Den Besuchern wird daher ein Therapeut für die körperliche Fitness und wenn nötig auch ein Coach für die geistige Balance zur Seite gestellt. „Die Arbeit zwischen Coach und Therapeuten besteht aus einem täglichen Update über die Fortschritte auf körperlicher wie auch seelischer Ebene", erklärt Gerti Krobath den Austausch zwischen den Betreuern.

Und für die Fortschritte sorgen verschiedene Programme und Behandlungen. Alles wird dabei nach körperlichen und seelischen Aspekten aufgeteilt. Es gibt Ernährungsspezialisten und Diätologen, die den Besuchern beratend zur Seite stehen und bestimmte Intoleranzen bei Lebensmitteln in den täglichen Ernährungsplan einbeziehen können. Für die körperliche Fitness sorgen beispielsweise ausgebildete Physiotherapeuten, Gesundheitstrainer,

Qi Gong-, Yoga- sowie Pilateslehrer und medizinische Masseure

Daneben treten spezielle Behandlungen, die im Haus entwickelt wurden. Zum Beispiel wird in der Heiltherme Bad Waltersdorf ein „Körperzentriertes Coaching" eingesetzt, bei dem gelernt wird, wie man seine eigenen Körpersignale wahrnimmt und interpretiert. „Wie auch die Neurowissenschaften zeigen, sind körperliche und seelische Vorgänge eng miteinander verknüpft und können sich wechselseitig beeinflussen. Wir verstehen den Körper als Sprachrohr der Seele. Diese Sprache zu verstehen, ist eine wichtige Aufgabe auf dem Weg zur Vorbeugung von Stress und Burnout", erklärt Gerti Krobath. Die Auslegung der körperlichen Signale wird dabei durch verschiedene Methoden zur persönlichen Zieldefinition, Änderung der Glaubensmuster und Selbstorientierung unterstützt. Durch aktives Reflektieren über die eigene Person und die Bedürfnisse, soll ein Neubeginn für den Betroffenen ermöglicht werden.

Doch neben den Vorbeugungsprogrammen, die während eines Aufenthalts in einem Kurhotel möglich sind, gibt es weitere Besonderheiten, die ebenfalls für eine Tiefenentspannung sorgen können. In der Heiltherme beispielsweise ist das Thermalbad eine willkommene Wellnessmöglichkeit, um die Seele baumeln zu lassen. Doch darüber hinaus ist der gesundheitliche Aspekt noch wertvoller: „Das Baden im Thermalwasser senkt den Kortisol-Wert. So gesehen ist allein das Baden im Thermalwasser schon eine von mehreren Maßnahmen, um Burnout vorzubeugen. Wichtig ist dabei, dass Stress reduziert wird. Durch das warme Wasser (36°) bekommt der Körper den Impuls von Wohlgefühl und Geborgenheit. Dass die Bewegung im Wasser sei es durch Schwimmen oder Gymnastik den Körper sehr entlastet, wie auch die Muskulatur, Kreislauf usw. trainiert,  ist ein weiterer wichtiger Aspekt im Kampf gegen den Burnout", erklärt Gerti Krobath.

Nachhaltigkeit der Burnout-Prävention

Wenn man sich schon wertvolle Urlaubszeit für die Burnout-Prävention abzwackt, dann sollte der Aufenthalt auch für die Zeit danach etwas bringen. Deswegen sollte man selbst von Anfang an darauf bedacht sein, viel aus den einzelnen Anwendungen für sich mitzunehmen. Es werden Entspannungsübungen und andere Methoden gezeigt, die man zuhause auch durchaus weiter praktizieren kann, um selbst nachhaltig zu seiner Gesundheit beizutragen. Viele Kurprogramme verfolgen selbst das Ziel, ihren Teilnehmern für die Zeit danach Tipps zur Vorbeugung an die Hand zu geben. „Bei uns bringen wir den Betroffenen Stressbewältigungsstrategien bei, zeigen ihnen Entspannungsübungen und wie sie sich im Alltag abgrenzen können und versuchen ihnen Selbstorientierung und Zielfindung näher zu bringen. Bewegungsprogramme und eine sinnvolle Freizeitgestaltung spielen für eine nachhaltige Erholung eine wesentliche Rolle und sollten im Hinblick auf das Leben nach dem Kuraufenthalt ausgelegt sein", erklärt Gerti Krobath die Philosophie ihres Hauses.

 

Unsere Expertin: Gerti Krobath von den Heilthermen Bad Waltersdorf

krobath
Styrian Spa-Leiterin

 

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