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Blasenschwäche – Unterschiede zwischen Frau und Mann

Blasenschwäche betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Jedoch werden deutlich mehr Frauen von einer Harninkontinenz geplagt. Woran liegt das? Wir haben die Unterschiede der Blasenschwäche zwischen Mann und Frau für Sie zusammengefasst.

Blasenschwäche bei Frauen

Aufgrund ihrer anatomischen Gegebenheiten leiden Frauen häufiger an Blasenschwäche als Männer. Denn: Die Harnröhre einer Frau ist nur etwa fünf Zentimeter lang, wohingegen die Harnröhre des Mannes circa 25 Zentimeter misst. Dadurch ist die Harnröhre der Frau besonders anfällig für Bakterien, die Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen auslösen. Diese wiederum können auf Dauer Ursache einer Blasenschwäche sein.

Blasenschwäche bei Frauen: Häufige Ursachen und Risikofaktoren

Die häufigsten Ursachen und Risikofaktoren, die zu einer Blasenschwäche bei Frauen führen, sind:

- Häufige Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen
- Schwangerschaft und Geburt
- Schwäche der Beckenbodenmuskulatur
- Schwäche des Bindegewebes
- Senkung von Gebärmutter und Beckenboden
- Wechseljahre (Östrogenmangel)

Grund für eine mögliche Blasenschwäche während der Schwangerschaft ist das Hormon Progesteron, das für eine Entspannung der Bauchmuskulatur und des Blasenschließmuskels sorgt. Die Blase gibt schneller als sonst das Signal, dass sie voll ist. Das Resultat ist ein überdurchschnittlich häufiger Harndrang.

Ein weiterer  Faktor, der für eine Blasenschwäche bei Frauen verantwortlich sein kann, ist die Geburt. Bei der Entbindung kommt es zu einer Dehnung und Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, sodass die Muskeln anschließend nicht mehr in der Lage sind, die Harnröhre fest zu umschließen. Die Schwächung der Beckenbodenmuskulatur kann den Verschlussmechanismus der Blase beeinträchtigen und so für eine Harninkontinenz sorgen. Durch Gymnastikübungen lässt sich der Beckenboden jedoch wieder kräftigen.

Bei vielen Frauen zeigt sich zudem eine Blasenschwäche während der Menopause. Grund hierfür sind hormonelle Veränderungen – in dieser Zeit produziert der weibliche Körper weniger Östrogene. Der sinkende Östrogenspiegel führt zu Rückbildungserscheinungen an der Scheidenschleimhaut, die wiederum zu Entzündungen von Blase und Harnröhre führen können. Wie bereits beschrieben sind diese Entzündungen oft Verursacher einer Harninkontinenz.

Blasenschwäche bei Männern

Männer sind wesentlich seltener als Frauen von Inkontinenz betroffen. Bei ihnen steigt das Risiko für eine Blasenschwäche mit dem Alter. In den meisten Fällen ist bei Männern die Prostata für eine Harninkontinenz verantwortlich. Häufig leiden sie unter einer Überlaufinkontinenz, bei der sich die Blase nicht vollständig entleert und somit tröpfchenweise kleine Harnmengen abgegeben werden. Schuld daran ist eine vergrößerte Prostata, die eine Verengung der Harnröhre verursacht – der Urin staut sich in der Blase und kann überlaufen oder es bleiben stets Harnrestmengen zurück.

Auch die Belastungsinkontinenz ist eine Form, die Männer betrifft. Diese entsteht vor allem durch Verletzungen oder chirurgische Eingriffe im Beckenraum wie Operationen der Prostata, zum Beispiel bei Prostatakrebs. Wird die Prostata entfernt, kann es zu einer Absenkung des Schließmuskels kommen, der aufgrund der veränderten Lageposition nicht mehr seine vollständige Kraft entfalten kann. In diesem Fall wird der Verschlussmechanismus der Blase beeinträchtigt und der Urin droht bei körperlicher Anstrengung herauszulaufen.

 

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