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Säuglingsnahrung

Inhaltsstoffe: Was steckt in der Muttermilch?

Muttermilch nehmen wir in unseren ersten Lebensmonaten fast alle zu uns. Und das ist gut so, schließlich liefert die Muttermilch Säuglingen notwendige Nährstoffe.
Die Muttermilch liefert dem Neugeborenen für etwa das erste Lebensjahr alle Nährstoffe, die es für seine Entwicklung benötigt. Außerdem sind in der Muttermilch Immunstoffe enthalten, die das Kind gedeihen lassen und die Abwehrkräfte aufbauen. Die Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich allerdings mit der Zeit.

Inhaltsstoffe der Muttermilch

Hauptbestandteile von Muttermilch sind Wasser und Milchzucker, sie machen etwa 96 Prozent der Gesamtmasse aus. Der Rest setzt sich unter anderem aus Proteinen, komplexen Kohlenhydraten und Fetten zusammen.

Im ersten Monat durchläuft die Muttermilch drei Stadien, in denen sich ihre Zusammensetzung unterscheidet. Vom zweiten bis zum dritten Tag wird die Muttermilch Kolostrum genannt, zwischen dem sechsten bis zum zehnten Tag Übergangsmilch, ehe sie in der Folge als reife Milch bezeichnet wird. Als Kolostrum hat sie den höchsten Proteingehalt, mit 2,6 g pro 100g. Ihr Energiegehalt ist im Vergleich zu reifer Muttermilch geringer, da sie eine niedrige Konzentration von Fett und Kohlenhydraten aufweist.

Tabelle: Vergleich Kolostrum und reife Milch


  Energie Protein Kohlenhydrate Fett
Kolostrum 56 kcal/100g 2,6g /100g 4,9 g/100g 2,9 g/100g
Reife Milch 69 kcal/100g 1,1g /100g 7,0 g/100g 4,0 g/100g


Direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Muttermilch hat die Ernährung der Mutter. Daher kommt es zu starken Schwankungen in puncto ungesättigter Fettsäuren in der Muttermilch. Fettsäuren sind wichtig für die Ausbildung des Gehirns. 85 Prozent der Kohlenhydrate sind Lactose, der Rest größtenteils komplexe Kohlenhydrate. Der Milchzucker trägt unter anderem dazu bei, dass sich eine gesunde Darmflora ausbildet. Bis zu 200 verschiedene Zuckerketten mischen Mütter ihrer Milch bei, hat Carlito Lebrilla herausgefunden, Zuckerchemiker an der Universität von Kalifornien. Nur die Hälfte dieser Molekülsorten sind aber bei jeder Mutter identisch. Die anderen 50 Prozent werden individuell produziert.

Doch es sind nicht nur Nährstoffe, die in der Muttermilch enthalten sind. Auch Hormone, Wachstumsfaktoren, Immunglobuline, Zytokine, Enzyme sowie eine große Diversität an Prä- und Probiotika finden sich in ihr. Sie helfen unter anderem das Immunsystem des Babys aufzubauen und es so vor Krankheiten zu schützen – auch im späteren Leben.