Vitamin-K-Mangel bei Neugeborenen: Gefahr von Blutungen erfordert eine ausreichende Prophylaxe thinkstockphotos.com

Vitamin-K-Mangel bei Neugeborenen: Gefahr von Blutungen erfordert eine ausreichende Prophylaxe

Neugeborene Kinder erhalten nach der Geburt zu wenig Vitamin K, das im Hinblick auf die Blutgerinnung eine wichtige Funktion übernimmt. Es drohen innere oder äußere Blutungen infolge eines Mangels. Um derartigen Gefahren vorzubeugen, bekommen alle Babys während der ersten drei Vorsorge-Untersuchungen eine Vitamin-K-Prophylaxe.

Vitamin K besitzt im menschlichen Körper bedeutende Funktionen. Es nimmt bei der Blutgerinnung eine entscheidende Rolle ein. Das Vitamin aktiviert Vorstufen der Gerinnungsfaktoren, die später auftretende Blutungen stoppen. Fehlt es, findet die Aktivierung nicht statt. Das führt zu einer erhöhten Blutungsneigung.

Gründe vom Vitamin-K-Mangel bei Neugeborenen

Zur Gruppe der vom Vitamin-K-Mangel gefährdeten Personen gehören die Neugeborenen. Während der Schwangerschaft überträgt die Plazenta wenig Vitamin K an das ungeborene Kind. In der Folge besitzen die Babys bei der Geburt einen unzureichenden Vitamin-K-Speicher. Sie sind auf eine schnelle Zufuhr angewiesen.

Nach der Geburt erhalten insbesondere die vollgestillten Kinder zu wenig Vitamin K über die Nahrung. Zunächst weist die erste von der weiblichen Milchdrüse produzierte Milch (das Kolostrum) einen hohen Anteil an Nährstoffen –inklusive Vitamin K – auf. Darauf folgt die "normale" Muttermilch, die das besagte Vitamin lediglich in geringem Umfang enthält. Angesichts der geschilderten Umstände droht ein Vitamin-K-Mangel bei den Neugeborenen, der Blutungsneigungen bewirkt.

Späte Blutungen: Lebensbedrohliche Komplikation des Mangels

Im Durchschnitt treten (ohne Prävention) bei einem von 10.000 Babys schwere Blutungsneigungen auf. Der statistisch seltene Vitamin-K-Mangel bei den Neugeborenen führt zu schwerwiegenden Komplikationen. Die Medizin unterscheidet bei der sogenannten Vitamin-K-Mangelblutung zwischen zwei Ausprägungen:

•    die "frühen" Blutungen treten bei den betroffenen Babys in den ersten 24 Stunden nach der Geburt in Form von verhältnismäßig schnellen Blutungen oder spontanen blauen Flecken auf,
•    die "späten" Blutungen folgen während der ersten Wochen.

Die Blutungen zeigen sich bevorzugt im Bereich der Nase, vom Mund, am Po oder am Rest der Nabelschnur. Bei der Hälfte der Fälle kommt es zu den gefährlichen späten Blutungen. Hierbei drohen neben den aufgelisteten äußeren Stellen innere Blutungen. Bei einem gravierenden Verlauf tritt infolge einer Hirnblutung der Tod ein.

Prophylaxe: Vitamin-K-Gabe bei den ersten drei Vorsorge-Untersuchungen

Angesichts der geschilderten Gefahren durch den Vitamin-K-Mangel bei Neugeborenen erhalten die Babys nach der Geburt eine präventive Therapie. Sie beugt den Blutungen vor und reduziert das Risiko von Komplikationen. Im Zuge der in Deutschland gängigen Vitamin-K-Prophylaxe bekommen die Neugeborenen bei den ersten drei Vorsorge-Untersuchungen das Vitamin oral verabreicht.

Eine Identifikation der gefährdeten Babys gilt als schwierig, weshalb die Therapie generell bei allen Kindern stattfindet. Die Prävention vom Vitamin-K-Mangel bei Neugeborenen beginnt unmittelbar nach der Geburt während der ersten Vorsorge-Untersuchung (U1). Zwischen dem vierten und siebten Lebenstag steht die U2 an. Den dritten Gesundheits-Check empfehlen die Mediziner zwischen der dritten und sechsten Lebenswoche.

Hohe Dosis Vitamin K – oral in Form von Tropfen verabreicht

Zu allen genannten Terminen verabreichen die Ärzte dem Kind Tropfen mit jeweils insgesamt zwei Milligramm Vitamin K. Die Dosis übersteigt die tägliche Vitamin-K-Versorgung durch die Muttermilch um den Faktor 2000. Aufgrund der hohen Menge speichert der Körper das erhaltene Vitamin teilweise bis zur nächsten Untersuchung.

Ein vollständiger Schutz gegen den Vitamin-K-Mangel bei Neugeborenen setzt die Einnahme aller drei Gaben in der empfohlenen Dosis voraus. Durch die beschriebene Prophylaxe erreichten die Mediziner ein deutlich niedrigeres Blutungsrisiko bei den neugeborenen Kindern. Die dreimalige Gabe erwies sich als wirksamer im Vergleich zu alternativen vorbeugenden Methoden. Deswegen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin die erläuterte Form der postnatalen Prophylaxe über die ersten drei Vorsorge-Untersuchungen.

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