Sonnenallergie – Den Sommer trotzdem genießen thinkstockphotos.com
Symptome und Behandlung

Sonnenallergie – Den Sommer trotzdem genießen

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Im Volksmund wird von Sonnenallergie gesprochen, der Experte nennt es Polymorphe Lichtdermatose. Ein solcher Fachmann erklärt die Symptome und was man dagegen tun kann.

Ob ausgiebige Strandspaziergänge, lange Nachmittage am Baggersee oder gemütliche Radtouren am Kanal: Viele verbringen den Sommer am liebsten an der frischen Luft. Doch nicht alle können den Sonnenschein so genießen, wie sie gerne möchten. Zwischen zehn und zwanzig Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter einer Sonnenallergie. Diese ist nicht heilbar, jedoch gibt es verschiedene Maßnahmen, um Hautveränderungen vorzubeugen und Beschwerden zu lindern.

Die Symptome einer Sonnenallergie

„Bei einer Sonnenallergie beginnt die Haut zu jucken und es bilden sich Pusteln", sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann, Dermatologe und ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. "Diese Hautveränderungen treten bevorzugt an Brust, Rücken, Armen und Beinen auf - teilweise bereits während des Sonnenbads, manchmal aber auch erst Tage später." Die häufigste Form ist die Polymorphe Lichtdermatose (PMD), die durch UV-A- oder UV-B-Strahlen ausgelöst wird. "Die gesunde Haut aktiviert bei starker UV-Belastung Immunreaktionen", so der Dermatologe. "Insbesondere bei sehr hellen Hauttypen kann es dann zu einer Überreaktion der Abwehrkräfte der Haut kommen, die sich in Ausschlägen äußert." Aber auch Krankheiten und Arzneimittel können die Haut überempfindlich gegen die Sonne machen.

Ist eine Sonnenallergie bekannt, sollten sich Betroffene vorwiegend im Schatten aufhalten. Zudem ist es wichtig, die Haut mit einem hohen Lichtschutzfaktor vor den UV-A- und UV-B-Strahlen zu schützen. "Um die Haut nicht noch zusätzlich zu reizen, sollten Betroffene Sonnengele mit Lichtschutzfaktor 50 verwenden, die weder Konservierungsstoffe noch Duft- und Farbstoffe oder Emulgatoren enthalten", sagt Müller-Steinmann. Es kann auch helfen, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen. "Auf Solarium-Besuche sollten Betroffene dabei aber verzichten", betont der Dermatologe. "Das starke UVA-Licht schadet der Haut eher, gegen Sonnenallergie hilft es nicht." Schonender sind spezielle Lichttherapien, etwa das Hardening. Die Stärke des UV-Lichtes ist dabei auf den Hauttyp abgestimmt.

Im Akutfall lindern kühlende Umschläge und entzündungshemmende Gele die Symptome. Auch Antihistaminika können den Juckreiz mindern und zwei bis drei Tage vor dem Urlaub als vorbeugende Therapie zum Einsatz kommen.