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So entsteht Muskelkater

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Den day after gibt's nicht nur nach einem ausgiebigen Trinkgelage. Auch nach einem intensiven Training kann man mit Schmerzen aufwachen. Schuld ist der Muskelkater, der besonders bei Trainings-Einsteigern auftritt. Es liegt aber nicht am Laktat, dass Muskeln nach dem Training schmerzen.

Laktat ist unschuldig am Muskelkater. Dennoch stellt sich die Frage, warum die Muskulatur nach dem Training schmerzt. Eine hundertprozentige Erklärung gibt es noch nicht. Aber sehr wahrscheinlich ist die Annahme, dass kleine Risse in der Muskulatur die Ursache der Schmerzen sind.

Mikrorisse im Muskel

Aktuelle Beobachtungen unterstützen diese Theorie. Durch die Mikrorisse kann Wasser in den Muskel eindringen. Als Folge entstehen kleine Ödeme (kleine Wasseransammlungen). Das Wasser drückt die Muskelfaser auseinander und dadurch entsteht ein Dehnungsschmerz. Dieser Dehnungsschmerz wird im Volksmund als Muskelkater bezeichnet. Der Schmerz tritt 12 bis 14 Stunden nach der Belastung ein und hält meist mehrere Tage lang an.

Häufig entsteht Muskelkater nach einer großen Kraft- oder Ausdauerleistung – beispielsweise nach einem Krafttraining oder einer Stunde Jogging. Allerdings ist weder Eisen biegen noch joggen für den Muskel die größte mögliche Anstrengung. Die meiste Kraft muss ein Muskel bei einer so genannten exzentrischen Bewegung aufbringen. Dabei wird der Muskel stark gedehnt. Zu den exzentrischen Bewegungen zählt das Bergab-Gehen oder das Absenken eines Gewichts.

Bergab verursacht Muskelkater

Dass das Bergab-Gehen für die Muskeln deutlich anstrengender ist, ist keine neue Erkenntnis. 1956 haben skandinavische Sportphysiologen bereits ein entsprechendes Experiment durchgeführt, bei dem die Testpersonen bis zur Ermüdung mit dem einen Bein einen Stuhl hinauf und mit dem anderen Bein den Stuhl herunter steigen mussten. Die Versuchskaninchen ermüdeten zwar zunächst mit dem Aufstiegsbein, der Muskelkater im Abstiegsbein war am Tag darauf deutlich größer.

Da beim Bergabsteigen so gut wie kein Laktat entsteht, unterstützt das skandinavische Experiment ebenfalls eher die Theorie von den Mikrorissen.