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Verbraucherfrage der Woche

Ohne Überweisung zum Facharzt?

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Marie W. aus Dortmund fragt: Ich möchte bald einen Termin bei meinem Orthopäden vereinbaren. Brauche ich dafür eine Überweisung von meinem Hausarzt?
Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung dazu:

Seit Abschaffung der Praxisgebühr vereinbaren viele Patienten einen Termin beim Facharzt, ohne sich vorher eine Überweisung von ihrem Hausarzt zu holen. Bei den meisten Fachärzten ist das auch problemlos möglich. Ausnahmen sind beispielsweise Radiologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmediziner und Laborärzte. Sind Patienten in der hausarztzentrierten Versorgung, müssen sie sich ebenfalls einen Überweisungsschein beim Hausarzt holen. Das hat durchaus Vorteile, denn eine Überweisung sorgt für eine bessere Kommunikation zwischen Fach- und Hausarzt. Der gelbe Schein informiert über die Diagnose, bisherige Befunde und verschriebene Medikamente. Das erleichtert dem Facharzt die Behandlung. Nach der Untersuchung informiert der Spezialist wiederum den Hausarzt über das Ergebnis. So kann dieser die Behandlung mit den Fachärzten optimal koordinieren.

Übrigens: Der Überweisungsschein legt nur fest, zu welcher Art von Facharzt – also beispielsweise Orthopäde – Patienten gehen sollen. Den Arzt selbst können sie in der Regel frei wählen. Tipp für dringende Fälle: Der Hausarzt kann einen zwölfstelligen Code auf der Überweisung vermerken. Damit können sich Patienten an die für ihr Bundesland gültige Terminservicestelle wenden, um innerhalb von vier Wochen einen Termin zu bekommen. Die Servicestelle vermittelt einen qualifizierten Arzt in Wohnortnähe. Einen Wunscharzt können Patienten hier aber nicht angeben.