Dr. Detlev Schulz - Praxis Zahnheilkunst
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Auf den Zahn gefühlt – Teil 1

„Zähne sind ein Geschenk“ – Wie Dr. Detlef Schulz Zahnmedizin neu denkt

Ein Gespräch mit Dr. Detlef Schulz (Praxis Zahnheilkunst in Essen) über echte Verantwortung, ganzheitliche Gesundheit und warum Zahnarzt sein heute mehr bedeutet als nur Zähne reparieren.

Seit über 125 Jahren ist die Familie von Dr. Detlef Schulz in der Zahnmedizin verwurzelt. In vierter Generation leitet er heute die Praxis Zahnheilkunst in Essen – und versteht Zahnmedizin als weit mehr als bloße Behandlung. Im Interview spricht er über seine Haltung, warum ganzheitliche Betrachtung so wichtig ist, wie Prävention zur Zukunft der Zahnmedizin wird und worauf Patienten bei der Zahnarztwahl achten sollten?

Was macht Ihre Praxis Zahnheilkunst in Essen besonders im Vergleich zu anderen Zahnarztpraxen?

Zahnmedizin ist für mich nicht bloß ein Beruf – sie ist Teil meiner DNA. Seit 1895 widmet sich meine Familie der Kunst des Heilens im dentalen Bereich, mittlerweile in vierter Generation. Ich spreche bewusst von „Zahnheilen“ und „Kunst“, weil sich darin all das vereint, wofür unsere Praxis steht: fundiertes Wissen, empathischer Umgang und handwerkliche Exzellenz.

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Was uns besonders macht? Zum einen unser Blick aufs Ganze: Wir behandeln nicht nur Zähne, sondern immer den ganzen Menschen. Es geht um Verbindung – zwischen Technik und Gefühl, Medizin und Vertrauen. Bei uns begegnen sich Patient und Behandler auf Augenhöhe – ohne Fachchinesisch, dafür mit verständlichen, plastischen Erklärungen. Wer versteht, was im eigenen Körper geschieht, entwickelt Selbstbewusstsein – und kann Ängste überwinden.

Zum anderen ist da das Handwerkliche: Unsere Praxis verfügt über ein eigenes Dentallabor. Dort realisiert unser Zahntechniker gemeinsam mit mir hochwertigen Zahnersatz – individuell, präzise und direkt vor Ort. Kurze Wege, höchste Präzision und ein Sinn für Ästhetik – das ist unsere Form der Zahnheilkunst.

Prävention war von Anfang an ein zentrales Anliegen. Schon in den 90er-Jahren bot ich sogenannte Schnuppertermine an – damals ein Novum. Heute ist Prophylaxe selbstverständlich – wir waren Wegbereiter in Essen. Diese Haltung verdanke ich auch meiner Ausbildung an der Universität Münster, wo das Thema früh tief verankert war.

Und nicht zuletzt: Wir bilden aus. Junge Zahnärztinnen und Zahnärzte lernen bei uns, was es heißt, diesen Beruf mit Haltung und Verantwortung auszuüben. Denn Zahnheilkunst endet nicht beim Patienten – sie beginnt mit der inneren Haltung, wie man heilt, erklärt, zuhört und Wissen weitergibt.

Was bedeutet ganzheitliche Zahnmedizin?

Ganzheitlich bedeutet für mich, den Menschen nicht auf Zähne oder Befunde zu reduzieren – sondern individuell zu begleiten mit dem, was er wirklich braucht. Und das kann sehr unterschiedlich sein.

Ich sehe meine Herangehensweise wie ein Buffet an Möglichkeiten: In über 30 Jahren habe ich verschiedenste Ausbildungen durchlaufen – klassisch zahnmedizinisch, funktionell, ästhetisch und kommunikativ. Dieses Wissen ist tief verankert und ermöglicht mir, je nach Anliegen gezielt die passenden Bausteine auszuwählen.

Es geht dabei nicht um exotische Methoden, sondern um Erfahrung, Empathie und Fingerspitzengefühl. Ganzheitlich heißt für mich: aufmerksam zuhören, verständlich erklären, individuell auswählen – und gemeinsam zu einer Lösung kommen, die sich nicht nur gut anfühlt, sondern auch langfristig trägt.

Welche Rolle spielen die Zähne für die Gesundheit des ganzen Körpers?

Die Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und Allgemeingesundheit werden noch immer unterschätzt. Der Mund ist keine isolierte Zone – er ist eine zentrale Schnittstelle zum ganzen Körper.

Ein Beispiel: Eine chronische Zahnfleischentzündung entspricht einer offenen Wunde in der Größe eines Handtellers. Über diese Wunde gelangen Bakterien in den Blutkreislauf, aktivieren das Immunsystem – und können systemische Entzündungen auslösen.

Deshalb erhalten Menschen mit bestimmten Herzerkrankungen vor zahnärztlichen Eingriffen ein Antibiotikum – um zu verhindern, dass Bakterien Herzklappen infizieren.

Auch Fehlstellungen im Biss können weitreichende Folgen haben: Nackenverspannungen, Kopfschmerzen oder Rückenprobleme. Der Mund ist biomechanisch eng mit dem Bewegungsapparat verknüpft.

Kurz gesagt: Gesunde Zähne bedeuten mehr als nur ein schönes Lächeln. Sie beeinflussen unser Immunsystem, unsere Haltung, unser Wohlbefinden – und sind ein zentrales Fundament für Gesundheit.

Zahnpflege ist mehr als Putzen

Welche Tipps geben Sie Ihren Patienten für langfristig gesunde Zähne?

Zähneputzen ist die Basis – aber längst nicht genug. Viele Ursachen für Probleme liegen unter der Oberfläche.

Ein Beispiel: Selbst die beste Zahnbürste erreicht maximal ein bis zwei Millimeter unter dem Zahnfleischrand. Doch bei entzündlichen Zahnfleischtaschen, die vier bis sechs Millimeter tief sind, reicht Putzen nicht mehr aus. Hier braucht es individuelle Strategien.

Ich empfehle: Regelmäßige Prophylaxe – je nach Risiko ein – bis zweimal im Jahr, in komplexeren Fällen auch häufiger. Nur so lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und behandeln.

Wir arbeiten außerdem mit biologischen Verfahren wie Ozon- oder Laser-Desinfektion, um Entzündungen tief im Gewebe zu reduzieren. Denn die Mundhöhle ist ein sensibles Biotop, sie braucht Pflege und Aufmerksamkeit.

Heute liegt der Fokus nicht mehr auf Karies, sondern auf dem Erhalt des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates. Das verdient lebenslange Begleitung.

Worauf sollten Patienten bei der Zahnarztwahl achten?

Die Wahl eines Zahnarztes ist eine sehr persönliche Entscheidung – oft eine Frage des Vertrauens. Ich vergleiche das gern mit einer Beziehung: Man spürt recht schnell, ob man sich gesehen und ernst genommen fühlt.

Fachlich führen in der Zahnmedizin oft viele Wege zum Ziel. Daher ist es legitim, auch mal eine zweite Meinung einzuholen. Ein guter Indikator ist die Frage: „Wenn das Ihre Mutter oder Ihr Kind wäre – würden Sie dieselbe Behandlung empfehlen?“ Diese Frage bringt Entscheidungen vom Fachlichen ins Persönliche.

Zudem rate ich: Achten Sie auf die Kommunikation. Wird verständlich erklärt? Dürfen Sie Fragen stellen? Gibt es echte Wahlmöglichkeiten? Und schließlich: Wie sitzen Sie im Behandlungszimmer? Die klassische Liegeposition schafft keine Augenhöhe. Gute Zahnmedizin beginnt mit einem respektvollen Dialog.

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Welche Rolle spielt Prävention künftig in der Zahnmedizin?

Prävention ist das Fundament der Zahnmedizin der Zukunft – besonders bei Menschen, deren Zähne „auf der Kippe“ stehen. Technik allein reicht hier nicht aus – entscheidend ist das Bewusstsein des Patienten.

Vor allem die Generation 50+ bringt häufig alte, teils traumatische Zahnarzterfahrungen mit. Diese Prägung gilt es zu überwinden – mit Empathie und Aufklärung.

Ich sage gern: Vom Zahnarzt zum Mundgesundheitscoach. Wir trainieren keine Patienten, sondern Persönlichkeiten – die Verantwortung für ihre 28 „Spieler im Mund“ übernehmen. Wenn Ersatz nötig ist, bieten wir hochwertige Alternativen. Unser Ziel aber ist: das Original erhalten.

Prävention der Zukunft bedeutet nicht nur neue Instrumente, sondern eine neue Haltung – weg vom Reparieren, hin zum Coachen.

„Zahnbewusstsein ist Selbstbewusstsein“ – Dr. Detlef Schulz

Welche zentrale Botschaft möchten Sie unseren Leserinnen und Lesern mitgeben?

Zähne sind ein Geschenk – aber viele erkennen das erst, wenn es zu spät ist. Die ersten Zähne schenkt uns die Natur, die zweiten folgen – und die dritten müssen teuer ersetzt werden. Wer das erkennt, entwickelt Bewusstsein – für sich selbst und für ganzheitliche Gesundheit. Denn Zahnbewusstsein ist Selbstbewusstsein. Wer Verantwortung übernimmt, statt Angst oder Bequemlichkeit vorzuschieben, stärkt nicht nur seine Gesundheit, sondern auch sein inneres Wachstum.

Ich sehe meine Rolle heute weniger als Zahnarzt, sondern als Mundgesundheitscoach. Mein Ziel ist es, Menschen zu begleiten, ihre „Spieler im Mund“ fit zu halten, statt sie mühsam zu ersetzen. Neue Zähne sind teuer – und nie so gut wie das Original.

Meine Botschaft: Springen Sie über Ihren Schatten. Hinter der Angst beginnt die Freiheit – zur Entscheidung, zur Verantwortung und zu einem selbstbewussten Lächeln. Denn gute Zahnmedizin beginnt nicht im Behandlungsstuhl – sondern im Vertrauen.

Alle weiteren Informationen unter: www.zahnheilkunst-essen.de

Über Dr. Detlef Schulz – Gründer der Praxis Zahnheilkunst in Essen

Dr. med. dent. Detlef Schulz führt in vierter Generation die zahnärztliche Familientradition fort und steht für einen ganzheitlichen, menschlich geprägten Ansatz in der Zahnmedizin. Nach dem Studium in Münster absolvierte er seine Assistenzzeit in einer stark frequentierten Praxis im Münsterland, wo er das zahnärztliche Handwerk von Grund auf lernte. Anschließend war er an der Universität Witten/Herdecke in der Abteilung für Prävention und Parodontologie als Assistenzzahnarzt in Forschung und Lehre tätig.

1994 gründete er seine eigene Praxis in Essen. Mit „Zahnheilkunst“ verfolgt er das Ziel, moderne Zahnmedizin mit Empathie, Zeit und individueller Begleitung zu verbinden – besonders auch für Angstpatienten. Dabei versteht er Zahnmedizin nicht nur als Reparatur, sondern als Weg zu echter Mundgesundheit und Lebensqualität.

Neben seiner Praxistätigkeit engagiert sich Dr. Schulz als Autor, Podcastgast, Referent und Coach für Persönlichkeitsentwicklung. Seine Arbeit ist geprägt von Kreativität, Leidenschaft und der Überzeugung, dass gute Zahnmedizin beim Menschen beginnt – nicht nur im Mund.

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