Natürliche Verhütung

Natürliche Verhütungsmethoden kommen ohne den Einsatz von Hormonen aus und passen daher sehr gut zu einem gesundheitsorientierten Lebensstil.

In Harmonie mit dem Körper leben - fast 60 Prozent der Frauen streben nach diesem Ideal1: Sie achten auf Ernährung, sorgen für genügend Bewegung und hören auf ihre Körpersignale. Umso erstaunlicher, dass die Mehrzahl der Frauen in Verhütungsfragen auf Methoden setzen, die aktiv in ihren Hormonhaushalt eingreifen. Nur ein Prozent der Frauen nutzen natürliche Verhütungsmethoden wie das Messen der morgendlichen Körpertemperatur, die Untersuchung des Zervixschleims oder die Hormonbestimmung mit Verhütungscomputern.

Fakt ist: Frauen können nur an wenigen Tagen ihres Zyklus schwanger werden, nämlich kurz vor und während des Eisprungs. Diesen Tagen kann man über eine Reihe an Körpersignalen auf die Spur kommen (s. Tabelle). Eine zuverlässige Aussage liefern die beiden sogenannten Fruchtbarkeitshormone LH und Estradiol, die mithilfe von Verhütungscomputern (z. B. Persona) bestimmt werden können.

Hormone steuern den weiblichen Zyklus
Mehrere Hormone sind am weiblichen Zyklus beteiligt. Ausschlaggebend für den Eisprung und damit für eine mögliche Schwangerschaft sind zwei besonders wichtig: das luteinisierende Hormon LH und das Östrogen Estradiol. Beide lassen sich unkompliziert im Urin nachweisen. Hormoncomputer nutzen diese Tatsache.

Die LH-Konzentration steigt 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung sprunghaft an und löst ihn aus. In den kommenden 12 bis 24 Stunden ist das Risiko einer Schwangerschaft besonders hoch. Aber auch bei Geschlechtsverkehr wenige Tage vor dem Eisprung kann das Risiko einer Schwangerschaft bestehen, denn Spermien können bis zu fünf Tage im Körper der Frau auf die Eizelle warten und sie befruchten. Deshalb messen Verhütungscomputer auch das Estradiol, dessen Konzentration mit dem ersten Tag der Periode stetig steigt. Aus dem Verlauf des Anstiegs und der Estradiol-Schwellenkonzentration für die Auslösung des LH-Anstiegs kann der Verhütungscomputer die unfruchtbaren Tage errechnen.

Hormonelle Verhütungsmittel greifen aktiv in den Hormonhaushalt ein. Sie können so starken Einfluss auf die Stimmung, das Hautbild und andere Körpervorgänge nehmen.


1Luy, M. und P. Di Giulio: Der Einfluss von Verhaltensweisen und Lebensstilen auf die Mortalitätsdifferenzen der Geschlechter. In: Lebensstile, Lebensqualität: interdisziplinäre Analysen von Gesundheit und Sterblichkeit aus dem Lebenserwartungssurvey des BiB, K. Gärtner, E. Grünheit und M. Luy (Hrsg.). Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, S. 365-392