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Die Behandlungsmethoden

Das hilft gegen Blasenentzündung

Bei einer Harnwegsinfektion, oder auch Blasenentzündung, vertrauen viele Patientinnen auf die Einnahme von Antibiotika. Allerdings gibt es, abhängig vom Krankheitsverlauf, Alternativen. Dr. Winfried Vahlensieck, Chefarzt der Fachklinik Urologie der Kurpark-Klinik Bad Nauheim, hat sich gegenüber der Ärztezeitung zum Thema Blasenentzündung geäußert.

Wer mit einer Blasenentzündung zu kämpfen hat, sucht in der Regel einen Arzt auf, der meist ein Antibiotikum verschreibt. Begründung: Eine Nierenbecken-Entzündung soll vermieden werden. Viele Frauen mit leichten Symptomen verzichten laut Dr. Vahlensieck jedoch erst mal auf einen Arztbesuch, womit sie indirekt zeigen: Nicht immer wird die Verordnung eines Antibiotikums erwartet.


Alternative Heilmethoden bei Blasenentzündungen

Und tatsächlich: Mittlerweile sei erwiesen, dass lediglich ein bis zwei Prozent aller Harnwegsinfektionen zu einer Nierenbecken-Entzündung führen. Es ist also bei weitem nicht nötig, jede mit Antibiotika zu behandeln. Gerade bei abgemilderten Blasenentzündungs-Verläufen können alternative Heilmittel helfen. Die Betroffenen werden in solchen Fällen mit einer Kombination aus symptomatischer Behandlung und pflanzlichen Heilmitteln therapiert. Diese können mehrere pharmakologische Wirkungen entfalten. Zum Beispiel antiphlogistische, spasmolytische und diuretische bis hin zu antibakteriellen, so der Arzt.

Natürlich ist es trotzdem wichtig, ordentliche Aufklärungsarbeit zu leisten und abzuwägen, ob eine Antibiotika-Behandlung in Frage kommt. Die Auswahl der Therapie hänge aber nicht nur vom Krankheitsverlauf, sondern auch von der Einstellung der Patientin ab. Beispielsweise für Frauen, die beruflich nicht ausfallen wollen, biete sich nach wie vor ein Antibiotikum an. Stelle sich heraus, dass die Patientin bis zur vollständigen Genesung auch ein paar Tage warten kann, komme die pflanzliche Behandlung in Frage. In Ausnahmefälle wie für Patientinnen, die sich einer Transplantation unterziehen mussten, zuckerkrank sind oder an Demenz leiden, gälten natürlich auch besondere Regeln, so Dr. Vahlensieck.


Maßnahmen, um Blasenentzündungen vorzubeugen

Damit es erst gar nicht zu einer Blasenentzündung kommt, kann man abseits der Pharmakotherapie, also der Behandlung durch Medikamente, gewisse Vorkehrungen treffen. Zum Beispiel: viel trinken. Es sei denn, die  Betroffene hat nur eine eingeschränkte Nierenfunktion. Dann sollte in jedem Fall ein Internist ins Boot geholt werden. Nach dem Wasserlassen sei das Abwischen von vorne nach hinten wichtig. Zudem sei eine beerenreiche Ernährung zu empfehlen und auch Sexualhygiene spiele eine wichtige Rolle. Das Infektionsrisiko erhöhe sich durch bestimmte spermizide Substanzen zur Empfängnisverhütung und auch Kondome tragen zum Infektionsrisiko bei.


Blasenentzündung – Wenn die Symptome nicht besser werden

Etwa 40 bis 70 Prozent aller Blasenentzündungen klängen nach der alternativen Heilmethode binnen einer Woche deutlich ab. Sind nach diesem Zeitraum noch immer Symptome vorhanden, sollten die Betroffenen ihren Arzt erneut aufsuchen. Es sei insbesondere wichtig, Warnsymptome im Auge zu behalten, die auf Komplikationen hindeuten. So unter anderem Fieber, Schüttelfrost und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Ist dies der Fall, komme die Patientin meist nicht mehr um die Einnahme eines Antibiotikums herum. Auch bei Magendarm-Beschwerden sollte man aktiv werden. Diese deuteten nämlich oft auf eine Nierenbeteiligung der Infektion hin, wie Dr. Vahlensieck hinzufügt.


 

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