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Rauchen verstärkt Multiple Sklerose

Rauchen geht bei der multiplen Sklerose (MS) mit einem erhöhten Grad an Behinderungen einher. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler um Professor Cris S. Constantinescu  von der Universität von Nottingham.

Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler Daten von 895 MS-Patienten ausgewertet, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Dabei stellten sie fest, dass die Krankheit bei Rauchern schneller voranschritt und stärker verlief als bei Patienten, die niemals geraucht hatten.

Im Durchschnitt waren die Patienten 49 Jahre alt und litten seit 17 Jahren an MS. Fast die Hälfte (49%) waren zum Zeitpunkt der Diagnose regelmäßige Raucher gewesen.

Auf einer Skala von eins bis zehn, mit deren Hilfe der Schweregrad der Behinderung bei MS-Kranken bestimmt wird, waren die Werte für Raucher im Mittel um 0,68 Punkte schlechter. Raucher haben zudem ein um 64% höheres Risiko ihre Gehfähigkeit zu verlieren.

Rauchstopp wirkt sich positiv aus

Die Gefahr eine Strecke von 100 Metern nur noch mit Stock, Krücke oder Schiene bewältigen zu können, war bei Rauchern um 49 Prozent erhöht.

Der Verzicht auf Zigaretten kann die Prognose jedoch verbessern. Dabei hilft der Rauchstopp nicht nur Patienten, die vor dem Ausbruch der MS auf Zigaretten verzichten. Auch Menschen, die erst später mit dem Rauchen aufhören, können den Verlauf der Krankheit dadurch verlangsamen.

So sank das Risiko einen hohen EDSS-Grad (Expanded Disability Status Scale) zu erreichen, der zur Beurteilung des Behindertengrades dient, um etwa ein Drittel im Vergleich zu Patienten, die nicht mit dem Rauchen aufhörten.

 

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