Fußpilz vs. Nagelpilz – Was ist der Unterschied? thinkstockphotos.de

Fußpilz vs. Nagelpilz – Was ist der Unterschied?

Ein Besuch im Schwimmbad oder ein Saunagang reicht aus, um Fußpilz mit nach Hause zu bringen. Ein Drittel aller Erwachsenen leiden darunter - oft ohne es zu wissen. Bleibt der Fußpilz lange Zeit unbehandelt, kann er auf den Nagel übergreifen. Dies ist die häufigste Ursache von Nagelpilz . Doch worin liegt der Unterschied?

Tinea pedis – Der Fußpilz

Fußpilz, der durch sogenannte Fadenpilze (Dermatophyten) verursacht wird, zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Haut. Jeder Dritte Erwachsene leidet unter einer Pilzerkrankung der Füße.

Doch Fußpilz ist nicht gleich Fußpilz. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft und die Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft beschreiben in ihrer Leitlinie zur Behandlung der „Tinea der freien Haut“ - Hauterkrankungen, die durch Dermatophyten bedingt sind –  drei verschiedene Erscheinungsformen des Fußpilzes.

Formen des Fußpilzes

Bei der am weitesten verbreiteten Erscheinungsform, der Zehenzwischenraum-Mykose, auch Interdigital- Mykose (Mykose = Pilzerkrankung) genannt, treten die Erreger über die Zehenzwischenräume in die Haut ein. Häufig betroffen sind die Bereiche zwischen den dritten und vierten Zehen. Wenn der Fußpilz nicht rechtzeitig erkannt wird, kann sich der Erreger von dort aus auf weitere Teile des Fußes ausbreiten. Die Symptome verlaufen von weißen Bläschen zwischen den Zehen, über Rötungen und Juckreiz bis hin zu tiefen Einrissen der Haut relativ unterschiedlich. Oft geht diese Form des Fußpilzes  mit einem unangenehmen Fußgeruch einher, der durch eine bakterielle Begleitflora verursacht wird.

Betroffene der vesikulös-dyshidrotischen Erscheinungsform des Fußpilzes klagen über Juckreiz und Spannungsgefühl an den Füßen. Diese Beschwerden entstehen durch kleine gruppierte Bläschen, die sich im Bereich der Fußsohlen und –kanten bilden und sich verhärten. 

Beginnt sich die Haut an den Füßen zu schuppen und tritt im weiteren Verlauf eine starke Verhornung mit tiefen Einrissen an besonders belasteten Fußpartien auf, handelt es sich um die Mokassin-Mykose. Diese Form wird allerdings häufig nicht erkannt, da sie mit trockener Haut verwechselt wird.

Bleibt eine Pilzerkrankung des Fußes über längere Zeit unbehandelt, können die Bakterien auch auf die Fußnägel übergreifen. Ist dies der Fall, spricht man von Onychomychose, besser bekannt als Nagelpilz. Tatsächlich ist dies die häufigste Ursache für die Entstehung von Nagelpilz.

Onychomykose –  Der Nagelpilz

Nagelpilz ist eine Pilz-Infektion der Zehen- oder Fingernägel, die die Nagelplatte langsam zerstört. Neben Fadenpilzen, können seltener auch Schimmelpilze eine Nagelpilzerkrankung verursachen.  
Diese äußert sich dadurch, dass sich der betroffene Nagel zunächst am äußeren Rand weiß-gelblich verfärbt. Weiterhin kommt es zu einer Verdichtung des Nagels. Der Nagel wird hart, porös und verformt sich.

Doch nicht immer ist Nagelpilz durch Fußpilz bedingt. Bestimmte Faktoren, wie zum Beispiel die erbliche Anlage, zu enge Schuhe, Durchblutungsstörungen der Füße, sowie die Krankheit Diabetes mellitus erhöhen die Nagelpilzanfälligkeit.
Ist ein Nagel infiziert, verschwindet der Nagelpilz nicht von alleine. Eine Behandlung ist langwierig und kann bis zu einem Jahr dauern. Erkennt man Symptome von Fuß- oder Nagelpilz, sollte man deshalb so früh wie möglich einen Arzt aufsuchen, um entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten. Daneben besteht die Möglichkeit zur Eigentherapie mit bestimmten Salben und Lacken, die auf den Fuß und den Nagel aufgetragen werden.

Bleibt der Pilz unbehandelt, ist es möglich, dass sich die Infektion auf weitere Areale der Haut ausbreitet und weitere Bakterien über die infizierten Fußpartien eindringen. Dies kann wiederum  größere Entzündungen im Körper verursachen.

Was Sie gegen Fußpilz tun können, erfahren Sie hier: Was hilft gegen Fußpilz?

 

Die Redaktion empfiehlt

  • 1
  • 2
  • 3