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Studie: Jugendliche rauchen und trinken weniger

Zigaretten und Alkohol sind bei Jugendlichen out. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Entwarnung gibt es trotzdem nicht: Eine andere Droge ist weiterhin Spitzenreiter.
Aktuell rauchen 7,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Raucherquote liegt in dieser Altersgruppe damit auf dem niedrigsten Stand aller Studien, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit den 1970er Jahren zu diesem Thema durchgeführt hat. Auch unter den 18- bis 25-Jährigen ist die Raucherquote mit derzeit 26,2 Prozent weiter rückläufig.

Ein erfreuliches Ergebnis gibt es auch in Sachen regelmäßiger Alkoholkonsum. Von den 12- bis 17-Jährigen geben aktuell 10 Prozent, von den 18- bis 25-Jährigen 33,6 Prozent an, dass sie regelmäßig Alkohol trinken (2005: 12- bis 17-Jährige: 18,6 Prozent, 18- bis 25-Jährige: 40,5 Prozent).

Obwohl die Verbreitung des Rauschtrinkens teilweise zurückgeht, ist sie insgesamt immer noch zu hoch. 15,9 Prozent der männlichen und 12,5 Prozent der weiblichen Jugendlichen geben an, dass sie sich mindestens einmal im Monat in einen Rausch trinken. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bei den Männern 44,6 Prozent und bei den Frauen 32,9 Prozent.

Cannabis weiterhin beliebt

Bei den illegalen Drogen ist Cannabis nach wie vor die mit Abstand am meisten konsumierte Substanz. 9,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erklären, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bereits 34,5 Prozent. In dieser Altersgruppe ist allerdings die Zahl derjenigen, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben, weitaus niedriger: sie liegt bei Ecstasy bei 4,0 Prozent, für Amphetamine ebenfalls bei 4,0 Prozent, für Kokain bei 2,9 Prozent sowie bei den neuen psychoaktiven Substanzen, den sogenannten „Legal Highs“ bei 2,2 Prozent. Im Rahmen der Befragung wurde erstmals auch die Lebenszeitprävalenz von Crystal Meth erfragt. Hier geben 0,6 Prozent der 18- bis 25-Jährigen an, die Substanz schon einmal in ihrem Leben konsumiert zu haben.

Stimmen zu den Studienergebnissen

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, zeigte sich einerseits erfreut, andererseits besorgt: „Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zeigen, dass wir in der Drogen- und Suchtprävention auf dem richtigen Weg sind. Das Rauchen gehört in Deutschland längst nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen. Die auf Prävention ausgerichtete Tabakpolitik der Bundesregierung zeigt Wirkung.“ Sorgen bereiteten ihr jedoch das Rauschtrinken und der Cannabiskonsum unter Jugendlichen. Eine vollumfängliche Legalisierung von Cannabis halte sie für kontraproduktiv.

Über die Studie:
Die Drogenaffinitätsstudie der BZgA wird seit 1973 in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Für die Drogenaffinitätsstudie 2015 wurden 7.004 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum von März bis Juni 2015 befragt.

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