Homöopathische Mittel zur Behandlung von Migräne – Wirkung und Nebenwirkungen thinkstockphotos.com

Homöopathische Mittel zur Behandlung von Migräne – Wirkung und Nebenwirkungen

Im zweiten Teil des Gastbeitrags geht Heilpraktikerin Eva Landefeld näher auf die Behandlung ein, beschreibt mögliche Nebenwirkungen und sagt auch, wann die Homöopathie an ihre Grenzen stößt.

Die Homöopathie ist eine Reiz-Reaktions-Therapie. Durch das homöopathische Mittel wird der Organismus provoziert, mit Hilfe der Selbstheilungskräfte eigenständig Heilung herbeizuführen. Nach homöopathischer Auffassung entsteht Krankheit durch die geschwächte Lebensenergie, was in den auftretenden Symptomen zum Ausdruck kommt.

Die Gabe eines homöopathischen Mittels kann unterschiedliche Wirkungen zeigen, zum Beispiel Besserung der Schmerzen, der Patient schläft ein, es zeigen sich Ausscheidungsreaktionen wie Erbrechen, Durchfall oder Schweißausbrüche, die Gemütsverfassung bessert sich. Dies alles zeigt an, dass die Vitalenergie des Menschen mobilisiert und die Eigenregulation angesprungen ist. Der Mensch kommt in sein gesundes Gleichgewicht zurück.

Im akuten Migräneanfall zielt die Wirkung vornehmlich auf die Linderung von Schmerzen sowie die Reduzierung der Anfallsdauer und –intensität ab. Um eine mittel- beziehungsweise langfristige Heilwirkung zu erzielen, ist Ursachenforschung notwendig. Einfach ausgedrückt: Was schwächt den Organismus so stark, dass er sich nur durch heftige Migräne-Attacken zu äußern weiß?

Hier ist dann eine sogenannte konstitutionelle Behandlung erforderlich. Die Wahl des Mittels erfolgt unter Berücksichtigung von Aspekten wie den Lebensumständen, des beruflichen und privaten Konflikt- und Stresspotentials, weiterer Erkrankungen und Vorerkrankungen, familiärer Vorbelastungen und Veranlagungen oder eingenommener Medikamente. Die Wirkung des homöopathischen Mittels zielt darauf ab, die beschwerdefreien Intervalle zu verlängern oder im optimalen Fall eine Beschwerdefreiheit herbeizuführen. Dafür ist eine grundlegende Umstimmung des erkrankten Menschen notwendig. Dies kann durch homöopathische Mittel, ergänzende Maßnahmen und die Mitarbeit des Patienten erreicht werden.

Homöopathische Mittel wirken auf den gesamten Menschen – also Körper, Seele und Geist – und dienen als Impulsgeber zur Stärkung der Lebensenergie, um zum Beispiel die Lebensführung zu ändern, Konflikte anzugehen und mögliches Stresspotential zu beseitigen. Ein durch wiederholte Migräneattacken geschwächter Mensch hat meist keine Kraft, sich um Ursachenbekämpfung zu kümmern. Wenn aber die Beschwerden gelindert werden können und Schmerzfreiheit über längere Phasen eintritt, fördert dies auch die Motivation, sich mit der Krankheit und deren Ursachen auseinander zu setzen und eine dauerhafte Heilung herbeizuführen. Das Gefühl, aus eigener Kraft gesund zu werden, hat eine unübertroffene Dynamik und Stärke und gibt enormes Selbstvertrauen in die eigenen Genesungsmöglichkeiten. Dies unterstützt der Heilpraktiker, indem er den Patienten in die Behandlung einbindet (z.B. Selbstbeobachtung, Schmerztagebuch) und ihm Angebote für weitere Maßnahmen und Gespräche unterbreite.

Mögliche Nebenwirkungen einer homöopathischen Behandlung können dabei die „Erstverschlimmerung“ und die „Arzneimittelprüfung“ sein. Von einer Erstverschlimmerung spricht man, wenn ein homöopathisches Mittel in einer zu hohen Potenz verabreicht wurde. Je nach Höhe der Potenz, verschlimmern sich die Beschwerden für einige Stunden oder Tage, bevor die Heilwirkung einsetzt. Diese Erstverschlimmerung tritt nicht grundsätzlich bei der Einnahme eines homöopathischen Mittels auf. Sie ist ein Zeichen dafür, dass die Arzneimittelwahl richtig ist, der gesetzte Reiz durch eine zu hohe Potenz aber zu stark war. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich sensibel auf fremde Substanzen, egal ob diese verdünnt oder unverdünnt sind. Die Homöopathie
berücksichtigt dies durch die Wahl der Potenz und der Dosierung.  

Wird ein homöopathisches Mittel zu oft eingenommen, kann es passieren, dass, nach Besserung zu Beginn der Einnahme, die Symptome wieder auftreten und mit fortgesetzter Einnahme des Mittels sich weiter verschlimmern. Hier spricht man von einer „Arzneimittelprüfung", denn der Patient entwickelt dann genau die Symptome, die das Mittel eigentlich heilen soll. Homöopathische Mittel werden nicht wie die handelsüblichen Medikamente eingenommen. Sobald der Körper mit einer Besserung reagiert, wird die Mitteleinnahme eingestellt. Sie wird nur wiederholt, wenn der Organismus durch Heilungsstagnation oder Verschlechterung nach anfänglicher Besserung anzeigt, dass der gesetzte Reiz noch nicht ausreichend war, um vollkommen gesund zu werden.  

Wie sieht die homöopathische Behandlung von Migräne aus?


Hierbei ist zu unterscheiden, ob es sich um die Behandlung akuter Beschwerden oder die dauerhafte Wiederherstellung von Gesundheit handelt. Zu Beginn steht die Anamnese, die bei akuten Schmerzen natürlich kürzer ausfällt, als beim Auftakt zur Konstitutionsbehandlung im beschwerdefreien Zeitraum.

Hat der Patient das homöopathische Mittel genommen, ist es notwendig, dass der Heilpraktiker regelmäßig Rückmeldung erhält, um den Heilungsverlauf beurteilen zu können. Vielleicht ist ein Potenz- oder Mittelwechsel notwendig. Bei akuten Beschwerden muss sich der Patient häufiger beziehungsweise schneller melden. Eventuell schon nach einigen Stunden oder am nächsten Tag. Bei einer konstitutionellen Behandlung können auch 2-4 Wochen vergehen, bis man den Patienten wiedersieht. Bei auftretenden Fragen oder unerwarteten Symptomen, sollte der Heilpraktiker natürlich auch in der Zwischenzeit zur Verfügung stehen.

Bei der Behandlung von akuten Beschwerden ist die Begleitung regulär nach einigen Tagen abgeschlossen, bei der konstitutionellen Behandlung begleite ich meine Patienten über mehrere Monate oder Jahre. Das hängt von der Dauer der Beschwerden und deren Vorgeschichte, aber auch von der Mitarbeit des Patienten ab. Die Abstände zwischen den Terminen in meiner Praxis werden dann natürlich auch größer.

Bei einer konstitutionellen Behandlung kann es auch durchaus vorkommen, dass zwischenzeitlich andere Maßnahmen notwendig sind. Bei Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich kann ich Fußreflexzonentherapie oder Tuina-Massage anbieten. Bei Entgiftungsbedarf und Stoffwechselregulation arbeite ich mit verschiedenen Ausleitungsmethoden und Darmsanierung. (Im ersten Teil zählt Heilpraktikerin Eva Landefeld mögliche Ursachen für Migräne auf)

Für ostheopathische Behandlungen von Wirbelsäulenblockaden, Ernährungsberatung bei bestimmten Unverträglichkeiten oder Hypnose zur Entspannung kann ich Kollegen mit entsprechender Fachkompetenz empfehlen.

Wann ist es sinnvoll, eine medizinische Behandlung vorzunehmen?


In der Regel kommen Migräne-Patienten zum Heilpraktiker, wenn sie schon verschiedene Therapien hinter sich haben und jahrelang verschiedene Medikamente eingenommen haben. Daher gibt es meist schon einiges an Befundmaterial, was eine erste Einschätzung der Beschwerden erlaubt.

Eine medizinische Behandlung ist dennoch angezeigt, wenn

•    die homöopathische Therapie ohne Wirkung bzw. Veränderung bleibt. Solange der Körper noch über eigene Regulationsmöglichkeiten verfügt, zeigt eine homöopathische Behandlung auch eine Wirkung
•    andere Erkrankungen wie Tumor- oder Metastasenbildung, Meningitis/Enzephalitis, akutes Glaukom, Infektionskrankheiten oder Vergiftungen vorliegen, die Migräne ähnliche Symptome als Begleiterscheinung haben und vom Heilpraktiker nicht behandelt werden können bzw. dürfen
•    zusätzliche diagnostische Maßnahmen wie CT, MRT oder Angiographie notwendig sind

Hier geht es zu Teil 1: Migräne behandeln - mit Homöopathie

Weitere Informationen zu Heilpraktikerin Eva Landefeld gibt es unter: www.naturheilpraxis-landefeld.de