Burnout-Special – Teil 8: Fit im Alltag/ Schlusswort thinkstockphoto.de

Burnout-Special – Teil 8: Fit im Alltag/ Schlusswort

Nachdem wir in unserem Burnout-Special über die verschiedensten Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen gesprochen haben, möchten wir Euch mit dem letzten Teil noch einige Tipps an die Hand geben, mit denen Ihr an jedem Tag ein wenig für Eure Gesundheit tun und so auch Burnout-Prävention betreiben könnt. Dazu meldet sich noch einmal Slatco Sterzenbach, unser Experte in Sachen Leistung, Leidenschaft und Lebenskraft, zu Wort.

Die eigene Gesundheit sollte möglichst früh als eine Art Konto betrachtet werden, auf das jeder Einzelne tagtäglich einzahlen sollte. Auf diese Weise hat man nicht nur zu seinem allgemeinen Wohlbefinden beigetragen, sondern auch einiges dafür getan, sich im Arbeitsalltag vor Burnout und anderen negativen gesundheitlichen Erscheinungen zu schützen.  „Meine Grundaussage ist immer, dass Prävention nicht nur die kostengünstigere Variante ist – ein Mensch mit einem stark fortgeschrittenem Burnout ist teilweise bis zu einem Jahr nicht arbeitsfähig – sondern, dass es auch mehr Spaß macht, für seine physische und psychisches Kondition zu arbeiten", erklärt uns Slatco Sterzenbach.

In Bezug auf die Burnout-Prävention haben wir deshalb auch unseren Gesundheitsexperten um einige Tipps gebeten, wie man tagtäglich neue Energie tanken kann.

Alpha-Schlaf

Die effizienteste Methode ist der Alpha-Schlaf, oder auch Managerschlaf, genannt. Hier gönnt man sich zumeist nach dem Mittagessen einen etwa 10 - 15 minütigen Schlaf, um das Mittagstief zu überwinden und wacher und ausgeruhter seinen Tag fortzusetzen. „In den zehn Minuten, in denen man vom Wachzustand mit Beta-Wellen im Gehirn in den Alpha-Wellen-Bereich übergleitet, regeneriert der Körper in dem gleichen Maße, als ob man 90 Minuten lang schlafen würde", erklärt Slatco Sterzenbach die Effektivität des Kurzschlafes.

Wichtig ist es, dass man vom Wecker genau dann geweckt wird, bevor man in den Theta-Wellen-Bereich rutscht.

alphaschlaf

„Es gibt sogar spezielle „Powernap-Musik", die diesen Vorgang steuert. Nach 15 Minuten circa wird man durch die Musik wieder wach. Natürlich ist das Übung. Am Anfang kann man nicht einschlafen. Aber nach ein paar Tagen lernt der Körper, dass jetzt Zeit für Entspannung ist", fügt Slatco Sterzenbach hinzu.

Bewegung als Alternative

Wer sich einen Schlaf im Büro nur schwer vorstellen kann, oder gar die Sorge hat, danach noch müder zu sein als vorher, dem bleibt neben dem Alphaschlaf die altbewährte Methode sich zu bewegen. Denn so kann der Kreislauf ebenfalls in Schwung gebracht werden. Ein paar Liegestütze oder Kniebeugen können ebenfalls erholsam wirken und neue Energie liefern. Die zweite Methode ist die bewusste Atmung. Aus dem Yoga gibt es zum Beispiel die Löwenatmung, welche sehr aktivierend wirkt. Auch gibt es hier andere Übungen, wie man wieder wacher wird.

Energie via Ernährung

Aber auch die richtige Ernährung spielt eine wesentliche Rolle bei dem Auffüllen von Ressourcen. Nicht selten steckt hinter einem „Burnout" ein Vitalstoffmangel. Dies sollte vorab von einem Experten durch eine ausführliche Blutanalyse überprüft werden.

„Eine kohlenhydratlastige  und zuckerhaltige Ernährung stresst den Körper. Denn das System funktioniert in beide Richtungen. Was ich damit meine: Wenn wir Stress haben, möchte der Körper eher schnelle Energie. Er verlangt nach Zucker. Der Griff zur Cola ist fast wie fremdgesteuert. Aber auch wenn wir nicht gestresst sind und dann eine Cola trinken, reagiert der Körper, als ob er Stress hätte. Deswegen meine Empfehlung: Hände weg von kohlenhydratreichen Snacks. Nicht nur, dass wir dadurch immer mehr die Fähigkeit verlieren, Fette in Ruhe zu verbrennen, wir stressen den Körper auch auf der physiologischen Ebene, obwohl es keinen externen Stressgrund gibt," erklärt Slatco Sterzenbach die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Stressreaktion des Körpers. Besser ist es daher lieber als Zwischensnack eiweißreiche Snacks wie Nüsse, Hüttenkäse oder einen Eiweiß-Shake zu sich zu nehmen. Walnüsse sind jedoch ideal, denn sie enthalten neben den wichtigen Aminosäuren auch die wichtigen Omega-3-Fette für das Gehirn."

 

Unser Experte: Slatco Sterzenbach
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Diplomsportwissenschaftler, Mentaltrainer und Gesundheitsexperte

 

Schlusswort zum Burnout-Special:

Liebe Leser,

wie gesehen, gibt es im Falle eines Burnouts stets die Möglichkeit, verschiedene Hilfsstellen aufzusuchen, um sich von Profis heilen zu lassen. Dennoch darf man keineswegs meinen, dass die Behandlung ein Selbstläufer ist, an dem man als Betroffener lediglich passiv beteiligt ist. Burnout beginnt im Kopf. Es ist die Einstellung zu uns, zu unserer Arbeit, zu unserer Gesundheit. Daher ist der Weg der Heilung auch stets mit Selbstreflektion und persönlichem Engagement gepflastert. Am besten helft Ihr Euch, wenn Ihr erst gar nicht in die Situation einer Erkrankung geratet. Was für andere Krankheiten gilt, gilt auch in Sachen Burnout: Besser vorsorgen, als das Nachsehen haben. Also räumt Euch immer Freiräume für die Familie, für Eure Gesundheit und schlicht dem Spaß am Leben ein, damit Ihr auch im Beruf lange leistungsfähig und motiviert bleibt. Das solltet Ihr Euch wert sein!

 

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