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So funktioniert eine Blasenspiegelung

Bei der Blasenspiegelung handelt es sich um eine urologische Untersuchung des unteren Harntraktes. Ein spezielles Kamerainstrument, das Zystoskop, ermöglicht dem Arzt eine Betrachtung der Harnröhre, der Harnblase und der Prostata. So funktioniert eine Blasenspiegelung.
Eine Blasenspiegelung erfolgt ambulant und dauert nur wenige Minuten. Neben der reinen Betrachtung können während der Untersuchung mittels integrierter Instrumente auch kleinere Eingriffe durchgeführt werden. Zum Beispiel die Entnahme von Gewebeproben, die Entfernung kleinerer Blasensteine, die Beseitigung von Verengungen oder die Verödung kleinerer Blutungen.

Warum führt der Urologe eine Blasenspiegelung durch?

Die Blasenspiegelung dient häufig dazu, eventuelle organische Ursachen bei Beschwerden auszuschließen. Eine Untersuchung ist dann notwendig, wenn der Patient beispielsweise Schmerzen beim Wasserlassen verspürt. Auch wiederkehrende Blasenentzündungen können Anlass für eine Blasenspiegelung sein – einfache, unkomplizierte Blasenentzündungen wiederum erfordern diese nicht.

Auf ihrer Homepage führt die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) folgende Krankheitsbilder auf, die eine Blasenspiegelung erfordern:

- Entzündungen der Harnblase
- Blasentumor
- Blasen- und Harnleitersteine
- Unklare Blutbeimengungen im Urin
- Fremdkörper in den ableitenden Harnwegen
- Verletzung der Harnleiter
- Unklare Schmerzen beim Wasserlassen
- Blasendivertikel (Aussackungen in der Blasenwand)
- Blasenpolypen (Wucherungen in der Harnblasen-Schleimhaut)


Wie läuft eine Blasenspiegelung ab?

Vor einer Blasenspiegelung wird der Harnröhreneingang desinfiziert. Anschließend erfolgt die Betäubung der Harnröhre mithilfe eines Gleitmittels. Nach kurzer Zeit beginnt die Spiegelung und das Zystoskop wird samt sterilem Spülwasser in die Harnröhre eingeführt – es dringt bis in die Blase vor. Das Zystoskop ist mit einer Kamera verbunden, sodass der Patient die Untersuchung auf einem Monitor mitverfolgen kann.

Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten ist eine Blasenspiegelung bei Frauen unkomplizierter als bei Männern – ihre Harnröhre ist nämlich nur etwa fünf Zentimeter lang, wohingegen die Harnröhre des Mannes circa 25 Zentimeter misst. Zudem verläuft die Harnröhre der Frau gerade und die des Mannes bogenförmig, was eine Blasenspiegelung beim Mann vergleichsweise erschwert.

Was nach einer Blasenspiegelung zu beachten ist

Da durch das Zystoskop ein Fremdkörper in den Körper gelangt, sind Blase und Harnröhre zunächst gereizt. Während und einige Zeit nach der Blasenspiegelung wird der Patient einen starken, nicht selten unangenehmen Harndrang verspüren. Beim Wasserlassen können leichte Schmerzen auftreten und es ist eine leichte Rotfärbung des Urins möglich. Halten die Beschwerden mehrere Tage an, ist es ratsam, einen Arzt aufsuchen. In jedem Fall sollte der Patient nach einer Blasenspiegelung viel trinken (am besten Wasser oder Kräutertee), um Blase und Harnröhre gründlich durchzuspülen.
 

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