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Wie gesund ist Deutschland?

Das Robert Koch Institut (RKI) stellt erste Ergebnisse aus seinem Erwachsenen-Gesundheitssurvey vor. Wir fassen diese für Euch zusammen:

Die "Studie des RKI zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS) bestand aus mehreren Befragungen, aus körperlichen Untersuchungen und Tests sowie Laboruntersuchungen von Blut- und Urinproben. So wurden Daten (aus den Jahren 2008 bis 2011) zum Gesundheitsstatus, zur Versorgung, zum Gesundheitsverhalten und zu den Lebensbedingungen von 8152 deutschen Bürgerinnen und Bürgern gesammelt. Hierbei wurden Unterschiede zum Jahr 1998 festgehalten.

Folgende Ergebnisse kamen dabei u.a. zum Vorschein:

· Übergewichtige

Beim Anteil der Übergewichtigen hat sich gegenüber 1998 nicht viel verändert. Dagegen sich die Fälle von Adipositas bei den Männern stark angestiegen. Waren 1998 noch 18,9 Prozent der Männer von der Fettleibigkeit betroffen, so sind es heute 23,3 Prozent. Bei den Frauen gab es einen leichten Anstieg von 22,5 Prozent auf 23,9 Prozent. Auch bei dem Alter der Betroffenen zeichnete sich ein Trend ab. Immer mehr jüngere Menschen würden Adipositas bekommen.

· Diabetes mellitus

Bei insgesamt 7,2 Prozent aller Befragten (zwischen 18 und 79 Jahren) war ein bestimmter Typ des Diabetes mellitus bekannt. Im Vergleich zum Jahr 1998 ist damit ein Anstieg von durchschnittlich 2 Prozentpunkten festzustellen.

· Depressionen

Nach den Ergebnissen des RKI gaben 8,1 Prozent der Teilnehmer an, eine Depression zu haben. Der Anteil der Frauen war mit 10,2 Prozent wesentlich höher als bei den Männern (6,1 Prozent). Die Häufigkeit ist bei den 18- bis 29-Jährigen mit 9,9 Prozent am höchsten und im Alter ab 65 Jahren mit 6,3 Prozent am niedrigsten. Die Häufigkeit von Depressionen sinkt mit der Höhe des sozioökonomischen Status (SES): Bei niedrigem SES beträgt sie 13,6%, bei mittlerem 7,6%, bei hohem 4,6%. Gegenüber den Vorjahren setzt sich mit diesen Ergebnissen der steigende Trend weiter fort. Auch die Zahl der Fehlzeiten aufgrund psychischer Störungen wie Burnout oder Schlafstörungen sind in den letzten 10 Jahren stark angestiegen.

· Bewegungsfreude der Deutschen

Bei den 18 bis 79-Jährigen zeigten die Ergebnisse der Studie, dass bei den Männern 51,7 Prozent und bei den Frauen 49,5 Prozent wenigsten einmal pro Woche für mindestens eine Stunde körperlich aktiv wurden. Gegenüber 1998 wurde damit ein Anstieg der Aktivität von 13,1 bei den Männer und 16,2 Proben bei den Frauen verbucht. Dennoch ist diese erfreuliche Nachricht mit Vorsicht zu genießen, weil trotz der Angaben der Befragten hier festzuhalten gilt, dass lediglich 25,4 Prozent aller Männer und 15,5 Prozent aller Frauen die Empfehlungen der WHO (2,5 Stunden Aktivität pro Woche) überhaupt erreichten.

 

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