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Wintermythen: Die größten Irrtümer

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Da der Winter oft sehr kalt und unangenehm sein kann, sind wir für jeden hilfreichen Tipp dankbar, der Besserung verspricht. Doch Obacht! Nicht jeder Rat ist ausnahmslos richtig. Wir klären die gängigsten Irrtümer.

Falsch: Glühwein im Winter wärmt von innen
Schnell zum Glühwein-Stand. Denn das schmackhafte Getränk mir ordentlich Schuss wärmt von innen. Stimmt aber nicht. Dass Alkohol den Körper aufwärmt, ist ein weitverbreiteter Mythos.

Richtig: Alkohol stört den Wärmehaushalt des Körpers
Das Gegenteil ist der Fall: Die Wärme des Heißgetränks wirkt zunächst wohltuend. Verstärk wird dieses Gefühl dadurch, dass der Alkohol die Blutgefäße erweitert. Die erhöhte Wärmeabgabe setzt jedoch den natürlichen Wärmehaushalt außer Kraft, die Körpertemperatur sinkt. Pro halber Flasche Wein, also etwa 50 Gramm Alkohol, nimmt sie um 0,5 Grad ab. Alkoholiker nehmen die bedrohliche Kälte oft nicht wahr. Erfrierungen bis zum Kältetod sind die Folge.

Falsch: Höhere Selbstmordrate im Winter
Nach wie vor nehmen viele Menschen an, dass während der Winter- und Weihnachtszeit die Zahl der Selbstmorde steigt. Allerdings wurde dies nie belegt. Das Gegenteil wurde festgestellt.

Richtig: Die Selbstmordrate steigt in wärmeren Monaten
Mehrere Studien konnten keinen Zusammenhang zwischen der Winterzeit und der Selbstmordrate herstellen. Danach bringen sich in den wärmeren Monaten sogar mehr Menschen um als im Winter: Finnland zum Beispiel zähle im Herbst die meisten Selbstmorde, Ungarn im Sommer, Indien im April und Mai. In Deutschland ist die Rate über das ganze Jahr hinweg ähnlich. Einzig im Mai gibt es eine kleine Spitze, sagte Reinhard Lindner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

Falsch: Weihnachtssterne sind giftig
Der im Winter beliebte Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) hat den Ruf, giftig zu sein. Weder Blätter noch Blüten dürften wegen ihrer angeblich toxischen Milch verschluckt werden.

Richtig: Vergiftungen sind nicht belegbar
Um das zu belegen, testete man die Reaktion auf diverse Pflanzenteile an Laborratten. Doch diese zeigten keinerlei Vergiftungserscheinungen. Außerdem sei noch kein einziger Mensch gestorben, weil er Kontakt mit der Zimmerpflanze gehabt oder Teile davon zu sich genommen habe, sagen Wissenschaftler.

Falsch: Kälte 1349 final wintermythen textbildführt zu Erkältungen
Kalte Füße oder ein kalter Kopf ziehen angeblich schnell eine Erkältung mit Schnupfen nach sich. Schließlich sind im Winter mehr Menschen krank als im Sommer. Allerdings ist nicht nur die Kälte Schuld.

Richtig: Frieren senkt die Immunabwehr
Viel mehr ist es der winterliche Mix aus Kälte, Heizungsluft und häufigen Temperaturwechseln. Das liegt daran, dass sich Viren bei Kälte besonders schnell verbreiten. Beheizte Räume trocknen außerdem die Schleimhäute aus, die Erreger haben leichtes Spiel. Außerdem ist die Immunabwehr geschwächt, wenn die Temperaturen sinken.

Falsch: Vitamin C schützt vor Erkältungen
Dass sich Erkältungen, durch Vitamin C verhindern lassen, konnte selbst bei einer ausgewogenen Ernährung bis heute nicht nachgewiesen werden.

Richtig: Vitamin C mildert den Krankheitsverlauf
Dennoch ist bekannt, dass Vitamin C den Verlauf einer Erkrankung abmildern und verkürzen kann. Das haben bereits mehrere Studien belegen können.

 

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