Die herkömmliche Blutzuckermessung
Das Forschungsergebnis weckt Hoffnung auf eine schmerzfreie Möglichkeit der täglichen Zuckergehaltmessung. Denn bisher sticht sich ein Diabetes mellitus Patient mit einer Lanzette, einer kleinen Nadel, in den Finger. Das so gewonnene Blut wird auf einen Teststreifen gegeben und anschließend wertet ein Blutzuckergerät den Blutzucker aus.
Testergebnisse der Forschungsarbeit
Während verschiedener Testläufe zur Zuckergehaltmessung in der Tränenflüssigkeit kamen auch schon erste Ergebnisse zustande. Mit Hilfe eines elektrochemischen Sensors konnten zunächst die Zuckerwerte von zwölf Kaninchen ermittelt und mit den Blutzuckerwerten verglichen werden. Man kam zum Ergebnis, dass die Zuckerwerte in Tränen und Blut korrelierten. Doch mussten die Forscher auch zugegebener Maßen feststellen, dass die Korrelation von Tier zu Tier sehr unterschiedlich war. Weshalb weitere Tests und Untersuchungen eingeräumt wurden.
DDG: Zuckergehaltmessen anhand von Tränen, keine Alternative
Gegenüber der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse der Michigan Universität zeigte sich die Deutsche Diabetes Gesellschaft sehr skeptisch. „Am Thema Glukosebestimmung in der Tränenflüssigkeit wird schon seit vielen Jahrzehnten geforscht“, erläutert Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Pressesprecher der DDG aus Tübingen. Vor allem sei zu bedenken, dass es bei einer Blutzuckermessung bei Diabetiker es gerade darauf ankommt, niedrige Werte zu erfassen. Da diese drohenden Unterzucker anzeigen, sind klare Messergebnisse essentiell. „Man weiß noch nicht, ob Tränenflüssigkeit überhaupt dafür geeignet ist, Hypoglykämien frühzeitig zu erfassen.“ Zudem sei bei vielen Patienten auch die nächtliche Blutzuckermessung wichtig. Auch hierfür gäbe es keine praktische Erfahrung mit Tränenflüssigkeit.