6 Monate dieselbe Zahnbürste – gesund? Nobody/ pixelio.de

6 Monate dieselbe Zahnbürste – gesund?

Nach dem Haushaltspanel  der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kaufte jeder Deutsche im Jahr 2010 im Durchschnitt 2,5 Zahnbürsten im Jahr, was hieße, dass sich viele erst nach etwa fünf Monaten eine neue Zahnbürste besorgen. Bedenklich selten, denn nach allgemeiner Empfehlung von Zahnärzten sollte man seine Zahnbürste etwa alle 3-4 Monate austauschen. Als Grund dafür wird vor allem aufgeführt, dass mit der Abnutzung der Borsten die Reinigungsleistung sich immer stärker verringert.

Neue Forschungsergebnisse zum Wechselverhalten

Bis dato konnte man jedoch nicht klar sagen, in welchem Zusammenhang die Zahngesundheit mit der Wechselhäufigkeit der Zahnbürste steht. Dieser Frage ging das Forscherteam um Dr. Dirk Ziebolz von der Universität Göttingen mit Unterstützung von Dr. Best auf den Grund. Über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachteten die Wissenschaftler zwei Versuchsgruppen. Die eine benutzte über die gesamte Zeitspanne dieselbe Zahnbürste, während die zweite Gruppe in einem monatlichen Turnus die Zahnbürste wechselte. Das Resultat: Bei den Testpersonen, die sechs Monate mit jeweils einer Zahnbürste putzten, war am Ende eine Zunahme der Zahnfleischentzündungen zu beobachten. Bei den „Monatswechslern" hingegen war der Gesamtzustand der Mundhygiene besser als vor Studienbeginn, insbesondere beim Zahnbelag. Die Relevanz der Studie liegt dabei angesichts des Wechselverhaltens auf der Hand, bedenkt man die möglichen Folgen von Zahnfleischentzündungen: „Diese können zu weiteren Problemen wie Parodontitis und der Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparates führen", erklärt Dr. Ziebolz.

Familien wechseln am seltensten

Besonders Familien sollten auf das regelmäßige Wechseln der Zahnbürste achten. Laut der Erhebung der GfK tauschten diese im Vergleich zu anderen Haushaltsgruppen noch am seltensten die Zahnbürsten aus. Mit einem Durchschnitt von 2,3 Zahnbürsten führen sie die Tabelle von hinten an. Berufstätige Singles kümmerten sich dagegen 4,5 Mal im Jahr um frische Bürsten.

Falsche Selbsteinschätzung

Interessanterweise schätzten sich die Verbraucher in ihrem Wechselverhalten häufig völlig falsch ein. In einer älteren Studie der GfK, in der es allein um das subjektive Empfinden ging, gaben über 80 Prozent aller Befragten an, die Zahnbürste vier Mal im Jahr zu wechseln. Familien gaben sogar an, fünf Mal eine neue Zahnbürste zu besorgen. Gleichzeitig gab ein großer Anteil der Studienteilnehmer (70 Prozent) an, abzuwarten bis ihnen die Abnutzungserscheinungen tatsächlich auffallen. Dass dies möglicherweise erst nach eine halben Jahr erfolgen könnte, gibt besonders im Falle von Kindern Grund zur Sorge.

Austauschintervall besser individuell bestimmen

Dieses Austauschintervall ist allerdings eine sehr grobe Faustregel, weil man in der einschlägigen Literatur bisher weniger den zeitlichen Aspekt denn die Abnutzung durch die Putztechnik für ausschlaggebend erachtet. Übt man beim Zähneputzen mehr Druck aus oder scheuert länger und intensiver, so werden die Borsten logischerweise auch früher nachgeben, verbiegen und abbrechen. Daher ist es ratsam, mit seinem Zahnarzt bezüglich des Wechselintervalls Rücksprache zu halten und anhand der verwendeten Zahnbürste zu analysieren, wann der Austausch sinnvoll ist. Wem dieser Schritt zu aufwendig erscheint, der sollte sich wenigstens an die Faustformel der Zahnmedizin halten und alle 3-4 Monate wechseln.

Zur Erinnerung könnte man sich die Termine für den Austausch beispielsweise in den Kalender notieren. Im Zeitalter von Apps und Hilfsprogrammen gibt es auch Erinnerungstools, die einem darauf aufmerksam machen können. Bei einigen Zahnbürsten kann man einen QR-Code auf der Rückseite des Produktes beispielsweise (mit dem Handy) einscannen und sich dann mit der eigenen Mailadresse anmelden, um nach drei Monaten eine Erinnerungsmail zu erhalten.

 gewinnspiel

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Wir bedanken uns bei den Gewinnspielportalen

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