Bereits in den 70er Jahren konnten Epidemiologen aufzeigen, dass Afrikaner, die sich traditionell ballaststoffreich ernähren, deutlich weniger Krankheiten als Europäer oder Amerikaner aufwiesen. Dies war ein erster Indikator für die Bedeutung von Ballaststoffen.
Ballaststoffe - Das sagen Studien
2011 wurde eine Studie zu Ballaststoffen publiziert, an der 219.123 Männer und 168.999 Frauen über einen Zeitraum von neun Jahren teilgenommen hatten. Das Ergebnis: Eine ballaststoffreiche Ernährung senkte nicht nur die Herzkreislauf-Sterblichkeit deutlich, sondern verminderte auch die Rate an Infekten und Atemwegserkrankungen. In Zahlen: Das Sterbe-Risiko in Folge von Herz- und Lungenerkrankungen sowie Infekten ging bei Männern um 24 bis 26 Prozent zurück, bei Frauen sogar um 34 bis 59 Prozent. Die zahlreichen Studienteilnehmer aßen täglich 13 g bis 29 g (Männer) beziehungsweise 11 bis 26 g (Frauen) Ballaststoffe.Dieselbe Studie erbrachte noch einen weiteren Beweis für den gesundheitlichen Nutzen von Ballaststoffen. Die Entstehung von Krebserkrankungen steht in einer inversen Beziehung zur Aufnahme von Ballaststoffen. Diese Krebs verringernde Wirkung trat bei Männern, nicht jedoch bei Frauen auf. Die primär aus Getreide stammenden Ballaststoffe waren mit den niedrigsten Sterberaten assoziiert.
Diese ausführliche Studie und weitere Untersuchungen der letzten Jahre prägen heute unseren Blick auf Ballaststoffe. Ballaststoffreiche Ernährung kann das Leben verlängern. Wer viel Müsli, Vollkornbrot, Obst und Gemüse isst, kann damit seine Lebenserwartung deutlich erhöhen. Wir wissen: Eine ballaststoffreiche Ernährung senkt das Herzinfarktrisiko. Für Diabetiker ist diese Form der Ernährung wichtig, weil Ballaststoffe nachweislich den Zuckeranstieg nach dem Essen in Grenzen halten. Auch bei Erkrankungen des Dickdarms wie Divertikulose kann sich eine faserreiche Kost günstig auswirken.
Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Aufnahme von 30 g an Ballaststoffen täglich.