Krebs – Vertrauen Sie nicht auf Soziale Medien Foundry Co auf Pixabay
Gesund mit Diehm

Krebs – Vertrauen Sie nicht auf Soziale Medien

Rund eine halbe Million Menschen erhält jedes Jahr in Deutschland die Diagnose Krebs. Nicht wenige davon suchen heute auch Rat in den Sozialen Medien. Das kann gefährlich werden. Informationen rund um den menschlichen Körper und die Gesundheit – erklärt von Prof. Dr. Curt Diehm.
Auch wenn Krebs heute – frühzeitig erkannt – oftmals gut behandelt werden kann, zählt er nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Bei etwa 230.000 Frauen und 260.000 Männer wird jedes Jahr Krebs diagnostiziert. Zu den häufigsten Krebserkrankungen zählen dabei Brustkrebs, Prostatakrebs, Darm- und Lungenkrebs.

Für jeden Erkrankten bedeutet die Diagnose erst einmal einen Schock. Neben der Frage nach der verbleibenden Lebenserwartung beginnt dann sehr schnell die Diskussion der Behandlungsmöglichkeiten.

Leider verlassen sich dabei einige Erkrankte nicht auf die traditionelle Schulmedizin, die gerade bei Krebsbehandlungen heute in vielen Bereichen sehr gute Erfolge nachweisen kann. Mit der Begründung „Wir wollten jede Möglichkeit nutzen“ fallen viele dann auf Scharlatane herein, die mit angeblichen Wundermitteln Wunderheilungen versprechen.

Dabei spielen heute zunehmend auch die Sozialen Medien eine immer größere Rolle. Allein im Umfeld der Corona-Pandemie ist – so warnt auch die Bundeszentrale für politische Bildung – die Anzahl der Fake News in den Sozialen Medien geradezu explodiert. Immer mehr Verschwörungstheorien und Mythen werden ungeprüft veröffentlicht und verbreitet.

Was im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einmal mehr deutlich sichtbar geworden ist, kennen wir Mediziner schon lange auch von anderen Krankheitsbildern aus unserer täglichen Praxis.

Studie zeigt: Ein Drittel aller Beiträge enthält Fehlinformationen

Einmal mehr bestätigt hat das eine aktuelle Untersuchung des Huntsman Cancer Institutes im US-amerikanischen Salt Lake City. Die Wissenschaftler dort haben dazu die beliebtesten Artikel auf Social-Media-Seiten überprüft, die sich mit Brust-, Prostata-, Lungen- oder Darmkrebs beschäftigten.

Das Ergebnis ist erschreckend: Ein Drittel der Veröffentlichungen – und dabei handelte es sich „nur“ um die am häufigsten gelesenen – enthielten sogar Fehlinformationen, die einen möglichen Behandlungserfolg der Krebserkrankung negativ beeinflussen können.

Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Artikel mit Fehlinformationen insgesamt deutlich häufiger gelesen werden und mehr Aufmerksamkeit bekommen als wissenschaftlich basierte Beiträge.

Darum mein dringender Ratschlag: Informieren Sie sich gern und umfangreich im Internet zu Themen rund um Ihre Gesundheit. Aber nutzen Sie dazu bitte seriöse Quellen, wie beispielsweise diese Internet-Homepage oder auch die anderen seriösen Herausgeber von Gesundheitsinformationen. Aber vertrauen Sie bitte nicht angeblichen Heilungsversprechen insbesondere in den Sozialen Medien. Im Zweifelsfall schaden Sie damit nur sich und Ihrer Gesundheit.

Mein Rat: Lassen Sie sich nur in ausgewiesenen Krebszentren behandeln. Seriöse Informationen bekommen Sie immer im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.

Zur Person

Prof. Dr. med. Curt Diehm zählt zu den führenden Medizinern im Südwesten Deutschlands, er ist Autor zahlreicher Fach- und Patientenbücher und langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßmedizin. Seit Mitte 2014 leitet er als Ärztlicher Direktor die renommierte Max Grundig Klinik in Bühl. Alle Beiträge dieser Serie zum Nachlesen unter www.max-grundig-klinik.de.

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